Vorab

Im Kreis Unna konnte der Landschaftspflegetrupp der Biologischen Station in 2020 wieder eine Vielzahl (159) von Einzelmaßnahmen erfolgreich umsetzen (siehe Tabelle im Anhang). Darüber hinaus wurden im Rahmen des Landschaftspflegeprojektes auf NFG-Pachtflächen 24 Flächen mit rund 10 Hektar naturschutzgerecht gemäht. Auf Flächen des Regionalverbands Ruhr (RVR) wurden 15 weitere Landschaftspflegemaßahmen durchgeführerleichtern.

Die praktische Umsetzung von Maßnahmen in den NSG im Kreis Unna, einer der Arbeitsschwerpunkt der Biologischen Station, wird kontinuierlich gestärkt und nach den gegebenen Erfordernissen ausgebaut. Da dem Landschaftspflegetrupp im Wesentlichen FreiwilligendienstlerInnen und Jobcenter-geförderte Kollegen angehören, wurde Ende 2020 beim Land ein Förderantrag für eine Landschaftsgärtner-Fachkraft gestellt. Der Antrag wurde jedoch abschlägig beschieden, alternative Fördermöglichkeiten müssen erarbeitet werden. Der Maschinenpark konnte in 2020 mit einem modernen Balkenmäher sowie einem Minibagger (inkl. diverser Anbaugeräte) ergänzt werden. Der Minibagger wird schwere Arbeiten in unwegsamem Gelände – wie das Bergen und Aufladen von Gehölzschnitt/Häckselgut/nassem Mahdgut, das Entschlammen/Entkrauten von Gewässern, die Wiedervernässung von Flächen oder das Roden von Gehölzen – ermöglichen bzw. erleichtern.

Die Betreuung der sieben Ganzjahres-Beweidungsprojekte mit Heckrindern, Schottischem Hochlandvieh, Galloways und Konik-Pferden auf insgesamt rund 150 Hektar Weidefläche stellte auch in 2020 einen wichtigen Baustein der Naturschutzarbeit der Biologischen Station dar.

Breiten Raum nahmen die vom LANUV (Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW) beauftragten Landesaufgaben ein. Im Rahmen des landesweiten Biotopmonitorings standen die Lebensräume „Hartholz-Auenwälder“ im FFH-Gebiet DE-4311-301 (NSG „Lippeaue Werne bis Heil“) und „Fließgewässer mit Unterwasservegetation“ im FFH-Gebiet DE-4209-302 (NSG „Lippeaue Selm“) an. Im NSG „Schwerter Wald“ erfolgten eine Biotop- und § 42-er-Lebensraum- sowie eine Biotopbaum-Kartierung.

Im Dortmunder Bereich wurde u.a. ein umsetzungsorientierter Biotopmanagementplan für das Naturschutzgebiet „Alte Körne“, ergänzt durch Kartierungsarbeiten zu Brutvögeln, Amphibien, Reptilien und Fledermäusen, erarbeitet. Das Monitoringprogramm „Flächen für die natürliche Waldentwicklung“ galt in 2020 einer ausgewählten Fläche im NSG „Kurler Busch“. Für das Naturschutzgebiet „Bolmke“ wurde ein Besucherlenkungskonzept erstellt, für das NSG „Beerenbruch“ ein Gebietscheck durchgeführt.

In Hamm wurde die stadtbereichsweite Kartierung des Kiebitz wieder in enger Kooperation mit der OAG und dem NABU Hamm sowie der ABU Soest im dritten Jahr fortgeführt. In Zusammenarbeit mit den betroffenen Landwirten konnte auf einigen Flächen erfolgreich Kiebitzschutz betrieben werden. Vor dem Hintergrund einer geplanten NSG-Neuausweisung wurden im Bereich der „Sandbochumer Wälder“ die wertgebenden Brutvogelarten kartiert. Eine avifaunistische Kartierung erfolgte auch in den Wald-NSG Heesener Wald“ und „Lohbusch“.

Die Arbeit der Biologischen Station im Bereich der kreisfreien Stadt Hamm kann in 2021 voraussichtlich ausgebaut werden. Entsprechende Gelder sind in den städtischen Haushalt eingestellt, die entscheidende Ratssitzung findet Ende März 2021 statt.

Das Team der Biologischen Station sagt allen, die im vergangenen Jahr 2020 seine Arbeit für Natur und Landschaft im Kreis Unna, im Dortmunder Raum sowie im Bereich der kreisfreien Stadt Hamm begleitet, unterstützt und gefördert haben herzlichen Dank!

Klaus Klinger