Seit 2005 führt die Biologische Station im Rahmen des Vertragsnaturschutzes bzw. des Kulturlandschaftsprogrammes des Kreises Unna (KLP) Landschaftspflegemaßnahmen auf Grünlandflächen durch, die ihr Trägerverein NFG gepachtet hat, weil ihre Nutzung vor vielen Jahren aufgegeben worden war oder weil Naturschutzplanungen eine nicht mit üblicher landwirtschaftlicher Nutzung zu vereinbarende Pflege erforderte. Diese Flächen liegen entweder in Naturschutzgebieten oder Geschützten Landschaftsbestandteilen und enthalten Grünlandbiotope, die nach § 42 LNatschG geschützt sind. Ganz überwiegend handelt es sich um Feucht- oder Nassgrünland.
Der fünfjährige Pflegevertrag wurde in 2020 um 1 Jahre verlängert, da für das KLP noch keine neue Rahmenrichtlinie vorliegt. Sobald die anteilige Finanzierung der EU nach Abschluss der Verhandlungen zur Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) gesichert ist, kehren die Vertäge wieder in die Fünfjährigkeit zurück. Wie bei den KLP-Verträgen anderer landwirtschaftlicher Betriebe fielen auch bei der NFG einige Flächen aus der Förderfähigkeit, weil für sie gleichlautende Festsetzungen in den Landschaftsplänen bestehen. Der Umfang der geförderten Flächen reduzierte sich dadurch von 36 Flächen mit rund 42 Hektar in 2020 auf zukünftig 32 Flächen mit rund 38 Hektar. Weitere Flächen waren seit der Bewilligung von 2015 bereits in den Vorjahren an mehrere Landwirte übertragen worden, da diese Flächen inzwischen so weit abgetrocknet waren, dass sie auch mit normalen landwirtschaftlichen Geräten bewirtschaftbar geworden sind.
Die kreisweit verstreuten Flächen der NFG werden gemäß folgender Vertragsnaturschutzpakete gepflegt:
Auf 21 Flächen mit rund 8 Hektar wurde das Biotoppflegepaket 5210 abgeschlossen. Sie werden in der Regel ab Spätsommer / Herbst mit einem Balkenmäher gemäht. Auf sehr nassen FLächen muss das Mahdgut per Hand zusammengerecht und mit Hilfe einer großen Plane an den Rand gezogen werden, um auf einen Anhänger geladen und zur Kompostdeponie gefahren zu werden.
3 Grünlandflächen mit zusammen 1,5 Hektar werden gemäß des Mahdpaketes 5156 nach der Brutzeit der Vögel im Frühsommer sowie im Herbst zweimal jährlich gemäht.
Das Ganzjahresbeweidungspaket 5170 in der Ruhraue („Kiebitzwiese“) mit einer Gesamtfläche von rund 19 Hektar wird fachlich von der Biologischen Station betreut. Mit der Versorgung der Heckrinder ist ein ortsansässiger Landwirt beauftragt, während die zeitlich aufwendige Betreuungsarbeit einschließlich Buchführung und anderer Formalitäten gemeinsam von Biologischer Station und NFG geleistet wird.
Rund 10 Hektar werden im Verbund mit weiteren 7 Hektar gemäß der Vorgaben des Biotop-Pflegepaketes 5200 beweidet. Dabei handelt es sich um Teilflächen der großen Heckrindweide bei Werne-Langern.