Carolin Schreer
In 2020 führte die Biologische Station für das Naturschutzgebiet (NSG) „Haarener Baggerseen“ (HAM-015) einen Gebietscheck im Sinne einer naturschutzfachlichen Beurteilung der aktuellen Situation des NSG durch. Es erfolgte die Analyse der aktuellen Beeinträchtigungskomponenten. Maßnahmenvorschläge aus dem „Pflege und Entwicklungsplan“ (Stadt Hamm 1995 b) wurden auf ihre Umsetzung hin überprüft. Darüber hinaus wurden neue Maßnahmenvorschläge und Handlungsempfehlungen zum Schutz und zur Entwicklung des Gebietes auf Grundlage einer aktuellen Amphibienerfassung, der Biotoptypenkartierung aus 2019 und aktueller Überlegungen formuliert.
Die größte Beeinträchtigung im NSG stellt der Verlust wertvoller Uferstrukturen und mangelnde Pflege sowie eine massive Störwirkung durch Angler dar.
Mit Verweis auf die im Landschaftsplan Hamm-Ost für das NSG formulierten Entwicklungsziele im Sinne der Sicherung und Entwicklung von Biotopen mit besonderer Bedeutung, stehen die Strukturen im Vordergrund. Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen wie eine dauerhafte Pflege der Streuobstwiese, eine naturnahe Waldbewirtschaftung durch Wahrung der Totholzstrukturen und wertvoller Biotopbäume und eine Strukturanreicherung der Ufervegetation sind dringend notwendig.
Die Entwicklung der Vegetationsbestände und die damit einhergehenden Schaffung geeigneter Habitatstrukturen birgt positive Synergieeffekte für die bestehende Fauna. Es gilt in regelmäßigen Abständen insbesondere die Brut- und Rastvögel sowie die Amphibien- und Fischfauna zu erfassen. Dies ermöglicht zum einen eine fundierte Dokumentation der Populationen zum anderen die Beurteilung der Maßnahmen. Vor diesem Hintergrund sollte in den nächsten Jahren eine systematische avifaunistische Kartierung durchgeführt werden. Zur genaueren Beurteilung des ökologischen Zustandes der Gewässer wäre eine systematische Kartierung der Libellen- und Fischfauna sehr hilfreich.
